Auf ein Jahr voller Herausforderungen im Bankensektor blickten die Verantwortlichen der Raiffeisenbank Augsburger Land West in ihren Berichterstattungen bei der in der Rothtalhalle in Horgau abgehaltenen Generalversammlung zurück. Gespannt warteten die zahlreich anwesenden Mitglieder auf die Ausführungen von Vorstand Karl Rau, der die wichtigsten Zahlen des Geschäftsjahres erläuterte. Denn die Bilanzsumme von 830 Millionen Euro wies gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 6,5 Prozent aus. Auch das Volumen der Kundeneinlagen ging um 7,7 Prozent auf 689 Millionen Euro zurück. „Alles nicht so schlimm, wir haben keine Kundengelder an die Konkurrenz verloren, dies ist dem veränderten Anlageverhalten geschuldet“, entkräftete der Bankvorstand die Befürchtung. Denn viele Spareinlagen wurden in besser verzinste Wertpapiere, Bausparverträge, Versicherungsanlagen oder Fonds umgeschichtet. Und diese Anlageformen werden nicht in der Bilanz abgebildet, was wiederum zu dieser Entwicklung führte. Erkennbar wird dies dann bei der Summe aller von der Bank betreuten Kundengelder, die sich um 2,8 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro erhöhten.
Verbesserte Ergebnisse trotz Rückgang der Bilanzsumme - wir blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück
Generalversammlung 2024
Obwohl Zinssteigerungen und die verringerten Bautätigkeiten zu einer nachlassenden Kreditnachfrage führten, stieg das Volumen der ausgeliehenen Gelder noch auf 497 Millionen Euro, was einer Steigerung von 3,3 Prozent entspricht. Diese positiven Entwicklungen spiegeln sich in den weiteren wichtigen Zahlen der Bilanz ab. So erhöhte sich das Betriebsergebnis von 0,72 Prozent auf 0,95 Prozent und liegt nur geringfügig unter dem Niveau der bayerischen Genossenschaften. Trotz der gestiegenen Betriebskosten auf 1,58 Prozent, welche hauptsächlich der hohen Filialdichte geschuldet sind, konnte die Bank den Bilanzgewinn auf 1,16 Millionen Euro steigern. Von diesem Gewinn profitieren auch die 20.483 Mitglieder der Genossenschaft mit ihren zwölf Filialen im westlichen Landkreis und ihrer Niederlassung in Jettingen-Scheppach. Sie dürfen sich auf eine Dividendenzahlung von 2 Prozent auf ihre Geschäftsguthaben freuen. Addiert man die weiteren Vergütungen, wie den Mitgliederbonus und die Vorteile bei Kontoführungs- und Kartengebühren hinzu, errechnet sich eine Rendite von insgesamt 6,9 Prozent für die Teilhaber der Bank.
Auch für die Sparer lohnt es sich wieder Vermögen aufzubauen. „Nach einer jahrelangen Nullzinsphase können Anleger mit einer vernünftigen Vermögensstruktur sogar die rückläufige Inflationsrate wieder ausgleichen“, erläuterte Vorstand Hermann Scherer die derzeitige Wirtschaftslage. Wichtig ist jedoch, dass die Kunden sich dazu mit ihren Beratern zusammensetzen, appellierte der Bankchef. Verstärkt wollen diese dabei auch das Thema „Generationenberatung“ mit ansprechen, um gemeinsam mit den Kunden eine gute Lösung zur Erhaltung des Vermögens für die Nachkommen zu sichern.
Obwohl es immer schwieriger wird, aufgrund des herrschenden Fachkräftemangels mit qualifiziertem Personal die offenen Stellen zu besetzen, hält die Bank mit ihren 155 Mitarbeitern an der hohen Filialdichte fest. „Wir sind überzeugt, dass der Wert der menschlichen Beziehung durch die Beratung vor Ort oftmals mehr wert ist, als er kostet“, bekräftigte der Vorstand die dezentrale Filialpolitik.
Großzügig zeigte sich die Genossenschaft mit einem Spendenvolumen von 117.000 Euro, die in der Region in verschiedene Bereiche, wie Soziales, Sport oder Kultur vergeben wurden. Profitiert haben davon auch die Kindergärten im Geschäftsgebiet. Die Bank spendete den Einrichtungen den „Pflasterpass“ ein Erste-Hilfe-Kurs für Kinder. Diese Kurse, zu dem sich 1400 Kinder angemeldet haben, werden vom Verein „Erste-Hilfe-Schule Schwaben for kids e.V.“ aus Oberschöneberg durchgeführt.
Auf Grund der jüngsten Hochwasserkatastrophe, die auch die Filiale in Dinkelscherben stark getroffen hatte, entschloss sich die Bank für eine weitere, große Zuwendung im aktuellen Geschäftsjahr. „Bis auf 190 Zentimeter stieg das Wasser in der nahe an der Zusam gelegenen Geschäftsstelle und setzte dadurch die Stromversorgung und die EDV außer Betrieb“, verkündete Hermann Scherer. Um die Menschen in der Region, die durch dieses unvorhersehbare Ereignis viel Leid erfahren haben, zumindest finanziell zu unterstützen, wird das Institut 25.000 Euro auf die Spendenkonten der betroffenen Gemeinden überweisen. Den höheren Anteil daraus erhalten die Gemeinden mit dem größeren Schadenaufkommen Dinkelscherben mit 10.000 Euro und Altenmünster mit 5.000 Euro. Je 2.000 Euro erhalten die Gemeinden Gessertshausen, Jettingen, Welden, Willishausen und Zusmarshausen.
Ehrungen für langjährige Treue
Für ihre langjährige Treue zur Genossenschaft von 50, bzw. 60 Jahren bekamen eine Vielzahl von Mitgliedern eine Ehrenurkunde überreicht. Die Ehrungen wurden an allen 5 Veranstaltungen durchgeführt.
Horgau
Jettingen
Dinkelscherben
Welden
Zusmarshausen